Und wenn die Welt voll Teufel wär. Teufelsgestalten in Stummfilmen ab 1913. Mit Orgelbegleitung

Bielefeld (Altstädter Kirche): Moritz Krotz (Orgel, Herford)  (24.10.2015)

Der Reformationstag „Und wenn die Welt voll Teufel wär“ wird an ausgewählten Filmszenen aus frühen Stummfilmen mit Texten und Orgelimprovisationen interpretiert.

Martin Luther hat sich immer wieder mit dem Teufel als bösen Gegenspieler zu Gott auseinandergesetzt.

Hölle, Tod und Teufel haben nicht nur Dichter inspiriert, sondern Filmregisseure greifen gerne diese beliebten Motive auf. Filme verarbeiten dabei religiöse Motive, wie z.B. Apokalypse, Erlösung, Schuld, Sünde, Tod. u.a..

Bereits Stummfilme haben die Gestalt des Teufels und die Macht des Bösen immer wieder neu interpretiert und aktualisiert, z.B. als „ein Teil von jener Kraft, die stets das Böse will, und stets das Gute schafft“.

Der Abend bietet eine ganz besondere Rarität: Es werden Filmausschnitte aus der ältesten Fassung „ Der Student von Prag“ aus dem Jahr 1913 gezeigt. Der Stummfilm verarbeitet romantische Motive aus den Werken von E.T.A. Hoffmann, Chamisso und E.A. Poe zu einer düsteren Doppelgängergeschichte.

Es folgen Filmausschnitte aus „Die Teufelskirche“ (1919), „Das Kabinett des Dr. Caligari“ (1920), „Die Blätter Satans“ (1920) und „Faust“ (1926).

Elsbeth Theopold-Doose (Bielefeld) stimmt mit liturgisch-literarischen Texten auf Versuchungsgeschichten ein: Von Martin Luther, Angelus Silesius, Friedrich Rückert und Alfred Brendel.

Moritz Krotz (Herford) wird an der klangschönen Beckerath-Orgel die Stummfilmszenen mit freien Improvisationen begleiten.

Manfred Tiemann (Heidenheim), Verfasser zahlreicher Publikationen zur Thematik von Religion und Film, wird erläuternde Einführungen zu den einzelnen Filmsequenzen geben, die er für diesen Abend digital geschnitten und aufbereitet hat.